COBIAS – ein COBot-System mit integrierten Modellen symbiotischer Künstlicher Intelligenz für das präzise Schleifen komplexer Freiformflächen – ist ein Projekt im Rahmen des italienischen PNRR-Programms. Ziel ist es, Effizienz, Qualität und die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine in industriellen Fertigungsprozessen auf ein neues Niveau zu heben.
Das Projekt adressiert die Herausforderungen bei der Bearbeitung nicht standardisierter Geometrien und nutzt dafür modernste Technologien aus KI und Robotik. So sollen Schleifprozesse nicht nur effizienter, sondern auch nachhaltiger gestaltet werden.
Das System besteht aus zwei zentralen Komponenten:
- Die kollaborative Schleifstation, entwickelt von G-nous. Sie umfasst einen Roboterarm (COBot) mit einem hochauflösenden 3D-Vision-System auf Basis strukturierter Lichtprojektion sowie KI-Module zur Datenverarbeitung. Diese Module empfehlen optimale Bearbeitungsparameter und identifizieren gezielt Stellen, die aufgrund von Dellen oder geometrischen Besonderheiten nachbearbeitet werden müssen. Die kontinuierliche Interaktion mit dem Bedienpersonal verbessert die KI-Modelle fortlaufend – ein echter symbiotischer Lernprozess.
- Das Management- und Analysemodul, entwickelt von Fincons. Es übernimmt die operative Einbindung der Schleifstation in den Produktionsfluss. Dazu zählen die Konfiguration der Bearbeitungsparameter, das Management der Arbeitswarteschlange sowie die fortlaufende Überwachung und Auswertung der Ein- und Ausgabewerte zur Systembewertung. Zusätzlich analysiert es die Interaktion zwischen Mensch und KI, um die Zusammenarbeit weiter zu verbessern.
Die symbiotische Künstliche Intelligenz reduziert den hohen physischen Aufwand, der bei klassischen Schleifarbeiten erforderlich ist, und minimiert Qualitätsunterschiede, die durch Ermüdung oder individuelle Bauteilvariationen entstehen.
COBIAS ist nicht nur ein technologischer Fortschritt, sondern auch ein wirtschaftlich und ökologisch nachhaltiger Ansatz. Ziel ist die Senkung von Betriebskosten, die Steigerung der Produktivität und eine signifikante Reduktion von CO₂-Emissionen. Damit leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft – insbesondere in den Branchen Automobilbau, Schiffbau und Luftfahrt – und unterstützt die Wiederaufbereitung fehlerhafter oder verschlissener Komponenten.