Das Projekt KV 4.0 hat den komplexen Logistikprozess transparenter und übersichtlicher gemacht, indem es die kritischen Probleme der intermodalen Lieferketten und der fehlenden oder unvollständigen End-to-End-Informationskette überwunden hat. Fincons realisierte das Projekt als technischer Partner eines grossen Konsortiums europäischer Bahnbetreiber, darunter Hupac, das führende Schweizer Unternehmen im Transportsektor, mit dem Ziel, den intermodalen Verkehr zu optimieren und die Attraktivität der Schiene im Vergleich zum durchgehenden Strassengüterverkehr zu steigern.
Die Kundenanforderungen
Die hohe Komplexität intermodaler Lieferketten und eine fehlende oder unvollständige durchgehende Informationskette sind einer der größten Wettbewerbsnachteile des kombinierten Verkehrs gegenüber dem durchgehenden Straßengüterverkehr.
Ziel des Projekts "KV 4.0" war es, den komplexen Logistikprozess transparenter und klarer zu erstellen. Mit Hilfe einer neu entwickelten gemeinsamen und integrierten Datendrehscheibe und über standardisierte Schnittstellen sollen alle Benutzer direkten Zugriff auf transportrelevante Parameter des Kombinierten Verkehrs (z.B. Auftrags- und Fahrplandaten, Ankunftsprognosen und transportbegleitende Informationen) haben.
Die gewählte Lösung
Ein Konsortium von 11 Unternehmen, darunter Hupac, das führende Schweizer Unternehmen im Transportsektor, aus dem multimodalen Sektor beauftragte Fincons mit der Durchführung des Projekts.
Für die technische Umsetzung wurde im Rahmen des Projekts der Prototyp einer Datendrehscheibe entwickelt. Grundlage für einen reibungslosen Datenaustausch ist insbesondere die Einigung der Projektpartner auf einen einheitlichen Datenstandard, das EDIGES4.0-Format. Dieser ermöglicht den elektronischen Austausch aller Verkehrsinformationen, von Fahrplänen und Buchungen über Terminal- und Zugstatusmeldungen bis hin zu Ankunftsprognosen. Darüber hinaus kann aus den verfügbaren Daten eine ETP (Estimated Time of Pickup) - die voraussichtliche Abholzeit für den LSP - berechnet werden. Dies ist ein zentraler Meilenstein für die Optimierung der intermodalen Transportkette und die damit verbundene Steigerung der Kundenzufriedenheit.
Es wird eine sehr hohe Verfügbarkeit und Stabilität gewährleistet. Der Hub läuft 365 Tage, 24 Stunden pro Tag, ohne jegliche Verschlechterung der Systemleistung. Künftig werden alle Akteure des Kombinierten Verkehrs mit nur einer Schnittstelle auf standardisierte Transportdaten über die gesamte Transportkette zugreifen können.
Die erzielten Vorteile
TDieses Projekt wird einen wichtigen Beitrag zur weiteren Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit intermodaler Lieferketten leisten. Elektronische Auftragsdaten werden nicht nur für die Kapazitätsplanung des Betreibers, sondern auch für die Erstellung von Wagen- und Ladelisten im Terminal und für die Erstellung von Frachtbriefen durch das Eisenbahnverkehrsunternehmen benötigt.
Informationen im Vorfeld des physischen Transports ermöglichen eine deutlich bessere Produktions- und Ressourceneinsatzplanung aller Beteiligten. Schließlich sind konsistente und elektronisch verfügbare Daten für die Terminalabwicklung unabdingbar und werden letztlich auch für die präzise Abrechnung aller transportbezogenen Leistungen benötigt.
Durch die weitere Optimierung der intermodalen Transportkette wird die Attraktivität der Bahn als umweltfreundliche Transportalternative gestärkt und eine positive Wirkung auf die Umwelt erzielt.